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Toleranz in Zeiten des Antisemitismus? – Superintendent zum Synagogenneubau

Ein ungwöhnliches Zeugnis an einem ungewöhnlichen Ort: Im ersten Jahrgang der „Monatsschrift für Gottesdienst und kirchliche Kunst“ aus dem Jahr 1897 ist die Rede eines Superintendenten aus den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts zur Grundsteinlegung einer Synagoge in einer westfälischen Stadt abgedruckt, leider ohne genauere Angaben. Die Begründung der Herausgeber, Friedrich Spitta und Julius Smend,… Weiter »

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Weit mehr als Almosen – Schenkungen und Vermächtnisse

Das Kirchliche Amtsblatt des Königlichen Konsistoriums Westfalen in Münster veröffentlicht regelmäßig Schenkungen und Vermächtnisse, die Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen von ihren Gemeindegliedern oder auch von Firmen erhalten haben. So auch im Jahr 1897. Selbst die Konfirmanden tragen mit ihren Spenden zur Ausstattung der Kirchen und in Mengede sogar zum Bau des Krankenhauses bei.

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Ab 7 Söhnen kostenlose Taufscheine

Die Ausstellung eines Taufsteins durch den Pfarrer kann in  besonderen Fällen gebührenfrei erfolgen –  nämlich dann, wenn bedürftige Eltern damit Erziehungsgeld beantragen wollen. Das Erziehungsgeld konnte bedürftigen Eltern ab sieben und mehr Söhnen gewährt werden. Die Zahl der Töchter spielte dabei keine Rolle. Amts-Blatt Arnsberg vom 7. August 1819  „Die Frage: ob die Pfarrer für… Weiter »

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Konfessionsverschiedene Ehen

Der Preußische König widerspricht dem Aachener Generalvikar. Letzterer fordert von konfessionsverschiedenen Eheleuten, dass die künftigen Kinder unbedingt katholisch erzogen werden. Andernfalls könne es keine kirchliche Trauung geben. Der Oberpräsident von Westfalen von Vincke stellt amtlich klar, dass solches nicht mit den Grundsätzen der Preußischen Regierung übereinstimmt. Amts-Blatt Arnsberg vom 10. März 1819

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Konfirmation für bitterarme Jungen – 1824 in Brackel

Die Lehrer Koch und Scheuse beschweren sich über Pastor Scherz in Brackel, der im Jahr 1824 drei „Knaben“ konfirmiert habe, die kaum lesen und schreiben konnten. Pastor Scherz rechtfertigt seine Entscheidung damit, dass es sich um Kinder armer Tagelöhner und kranker, verarmter Wittwen handele, die von ihren Eltern hätten notwendig „vermietet“ werden müssen, um das… Weiter »

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Reformation und Union in Gold

Am 18. Oktober 1826 findet in St. Georg in Lünen aus Anlass der Vereinigung der lutherischen und der reformierten Gemeinde ein Festgottesdienst statt. In diesem Gottesdienst überreicht Superintendent Schulte im Auftrag der Preußischen Regierung die goldene „Reformations-Denkmünze“ an Pfarrer Bäumer. Die von Karl Friedrich Schinkel und Henri Francois Brandt entworfene Münze zeigt Luther und Calvin… Weiter »

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Vortrag von Pfarrer Hennecke 1817

Sollen in der Grafschaft Mark die lutherische und die reformierte Synode vereinigt werden? – Vortrag von Pfarrer Johann Gerhard Adalbert Hennecke 1817, Pfarrer in Lütgendortmund und Superintendent des Kirchenkreises Bochum   Seite 1 Ueber die Vereinigung der lutherischen und reformierten Synode? Als der herrliche Landgraf Philipp von Hessen am 2ten October 1529 das Colloquium zu… Weiter »

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Geschichtsschreibung ohne Zensur in Wickede

Pfarrer Carl Friedrich Zahn (1794-1858), 25 Jahre Pfarrer in Wickede, hat eine Chronik des Dorfes verfasst, die bereits vor ihrem Erscheinen Wirbel verursacht. Als die Königliche Regierung in Arnsberg das Manuskript beanstandet und ihn auffordert, es zu überarbeiten, kämpft er mit großer Entschlossenheit und originellen Argumenten gegen jede Form von Zensur. In seinen Augen hat… Weiter »

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Kein Übertritt vom Christentum zum Judentum

Die Königliche Regierung zu Arnsberg verfügt am 22. Januar 1835 an den Land-Rabbiner Sutro, Münster, und an Rabbiner Friedländer in Brilon – der Obervorsteher der Judenschaft Hellwitz, Soest, erhält eine Abschrift: „Da Fälle vorgekommen sind, daß christliche Frauenspersonen gemeinen Standes, welche von Juden geschwängert worden, die Absicht zu erkennen gegeben haben, vom Christenthume zum Judenthume… Weiter »

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Rassistische Freude – Brechten 1822

Pfarrer Johann Adolf Broelemann vermerkt in seiner Chronik für das Kirchspiel Brechten im Jahr 1822 mit unverhohlener Freude: „Auch hat sich das Kirchspiel Brechten zu erfreuen, dass in demselben kein einziger Jude wohnt.“