Als die Marienkirche noch in Schutt und Trümmern liegt, hält Hans Joachim Iwand am 21. Oktober 1945 in der kleinen Notkapelle an der Kirche seine Abschiedspredigt als Pfarrer der Mariengemeinde. Sein Rückblick auf die Jahre des Kirchenkampfes ist ernüchternd: „ein unmöglich scheinender Kampf, in dem wir oft mehr dem Besiegten als dem Sieger glichen“. Er versucht, den Menschen, in deren Gesichtern er „Todesnähe, Not und Entbehrung“ sieht, Orientierung zu geben: „Wir sind ja alle Kinder des Krieges und des Hasses“ und sollen nun zu Gottes Friedensboten werden. „Volk und Vaterland sind nicht die letzten Werte und die letzten Größen“. Er ruft dazu auf, „über die Trümmer und die zerstörten Fenster unserer Kirche sein [Gottes] Lob neu zu singen“.
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