Im Mai 1910, anlässlich des Max-Reger-Festes in Dortmund, spielt Gerard Bunk erstmals auf der großen Orgel in der Reinoldikirche. Die gewaltige Orgel mit ihren 5 Manualen und 107 klingenden Stimmen war im Jahr zuvor von der Firma Walcker gebaut worden. Als sich Bunk auf das Konzert vorbereitet, kommt plötzlich Max Reger persönlich auf die Orgelempore. Bunk schildert in seinen Erinnerungen „Liebe zur Orgel“ – das Buch ist posthum in seinem Todesjahr 1958 erschienen – die Begegnung mit Reger. Für Reger gehört Bunk zu den Organisten, die „was können“. Dennoch ermahnt ihn der Komponist: „Junger Mann, spielens meine Sachen halt net zu schnell; Brahms und ich, mir haben den gleichen Fehler gemacht: mir schrieben unsere Tempi halt viel zu schnell auf…“
Veröffentlicht von Kirche-und-Zeit unter Kirchenmusik
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„Wir glichen oft mehr dem Besiegten als dem Sieger“