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Pfarrgehalt vom Wetter abhängig
Bis ins 19. Jahrhundert hinein setzt sich das Einkommen der Pfarrer aus verschiedenen Bestandteilen zusammen: Erträge aus Land- und Forstwirtschaft, Gebühren für Amtshandlungen, Bargeld. Der Pfarrer der Kirchengemeinde Brechten, Johann Adolf Broelemann, macht in seiner Chronik für die Jahre 1823 und 1834 nähere Angaben und stellt mit Bedauern fest, dass die große Dürre die Getreidepreise… Weiter »
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Luthers maßlose Polemik gegen Juden
Der Dortmunder Stadtdrucker Arnt Westhoff gibt im Jahr 1595 einen Auszug aus Martin Luthers Schrift von 1543 „Von den Juden und ihren Lügen“ heraus. (Näheres im Buch „Evangelisch in Dortmund 1517 bis 2017“, S. 145f.). Die Dortmunder Bearbeitung lässt bereits im Titel und auch im Nachwort die Stoßrichtung erkennen: Zunächst der „Christliche Unterricht“ zu der… Weiter »
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Reformation gerät in Vergessenheit
Auf der Tagung der Kreissynode Dortmund im Jahr 1826 spricht sich der Superintendent dafür aus, jährlich am 31. Oktober – sofern dieser Tag auf einen Sonntag falle – oder am folgenden Sonntag eine Reformtionspredigt zu halten zum „heilsamen Andenken an die große Wohltat der Kirchenverbesserung“. Dies sollte möglichst „ex officio“ angeordnet werden, damit der einzelne… Weiter »
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Vereinigung ohne Einförmigkeit
Die Vereinigung ehemals getrennter lutherischer und reformierter Gemeinden zu „evangelischen Gemeinden“ ist im Kirchenkreis Dortmund von mehrjährigen Debatten begleitet. Nachdem der Schritt in der Gemeinde Lünen bereits 1826 vollzogen ist, findet auf der Kreissynode 1827 eine breite Diskussion statt: Soll der Konfessionsname der Kirchengemeinden verändert werden? Kann man den Ritus beim Abendmahl vereinheitlichen, ohne die… Weiter »
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Naturkatastrophe als Strafgericht
Im Dezember 1660 tobt über Dortmund „ein großer, mächtiger und gewaltiger Sturm-Wind“, der in der Stadt große Schäden anrichtet. Kurz nach der Katastrophe hält der Dortmunder Superintendent Bernhard Dresingk in der Reinoldikirche eine Predigt, in der er dieses Ereignis als Strafgericht Gottes deutet. Näheres beschreibt Michael Basse in dem vom Kirchenkreis herausgegebenen Buch „Evangelisch in… Weiter »
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Tote Soldaten aus Nette 1939-1944
In einer einfachen Kladde hält der Pfarrer in Nette die „Gefallenen“ von 1939 bis Oktober 1944 fest. Die Gemeindeglieder, die im Zweiten Weltkrieg als Soldaten ihr Leben lassen mussten, sind mit knappen biografischen Angaben und Hinweisen zu den Todesumständen, soweit sie den Angehörigen bekannt waren, aufgeführt. In der Regel fand in der Kirche in Nette… Weiter »
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Liebe und Zutrauen für zarte Kinderseelen
Als Lehrer Schmidt aus Vellinghausen bei Sölde im Jahr 1837 als neuer Lehrer an die evangelische Schule in Sölde kommt, hält er eine programmatische Ansprache zu seiner Einführung. Die Worte an seine Schüler beeindrucken nicht allein durch die Verbindung von persönlichem Glauben und Erziehungsvorstellungen. In seinen Augen ist der Lehrer nicht nur Vermittler traditioneller Tugenden… Weiter »
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Geschenk für Pfarrer Wilhelm Wiehe
Ihrem „verehrten Seelsorger Herrn Pfarrer Wiehe“, der über drei Jahrzehnte an St. Reinoldi tätig war, widmeten das Presbyterium und die Repräsentation der Gemeinde eine prachtvolle in Leder gebundene und reich verzierte Abschiedsurkunde mit Datum 1. Januar 1901: „Dreiunddreißig Jahre lang haben Sie uns aus gläubigem Herzen mit Klarheit und in Kraft den ganzen Rath Gottes… Weiter »
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Landgraf ordiniert Dortmunder Pfarrer
Arnold Christian Vogt aus Dortmund wird von Wilhelm, Landgraf von Hessen, im Jahr 1703 zum Militärpfarrer („Lagerpfarrer“) der Dragoner berufen. Der Auftrag des Militärpfarrers wird im Urkundentext abgeleitet von den Aufgaben der Priester im Kampf des Volkes Israel gegen seine Feinde, nämlich die Förderung des Gottvertrauens der Soldaten. Die Ordination in der Reinoldikirche erfolgt nach… Weiter »
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Reinlichkeit nicht nur der Kinder
Die Dienstanweisung der Kirchengemeinde Lünen für die „Kleinkinder-Lehrerinnen“ (Erzieherinnen) aus dem Jahr 1894 enthält neben einer Aufgabenbeschreibung einen detaillierten Stundenplan für alle Werktage von 8.00 bis 15:00 Uhr. Darin haben u.a. das Geschichtenerzählen, Singen, Turnen, Papierfalten, Auswendiglernen ihren festen Platz, aber auch das freie Spiel. Am Samstagnachmittag reinigt die Lehrerin die Schule. LkA_EKvW_4_86_853_Instruktion_Lehrerin Transkript LkA… Weiter »